Gabor Pumps 65.458.27 mit 4,5 cm Absatz
Männer in Damenschuhen in der Öffentlichkeit
In der Öffentlichkeit ist es auf den ersten Blick eher selten, einen Mann in Pumps (und hohen Absätzen) anzutreffen.
Auszuschließen ist es aber nicht. Flache, unscheinbare Damenschuhe sind an Männerfüßen wahrscheinlich öfters zu sehen, als man denkt. Sie fallen nur eben nicht
auf. Auffallen würden sie wahrscheinlich erst dann, wenn das typische 'Klackern' von festen Absätzen zu hören ist. Wobei es auch Herrenschuhe mit entsprechend
festen Absätzen gibt. D.h. nur eine typische Form, wie sie bei Pumps anzutreffen ist, würde auffallen.
Passform und Größen
Leider ist es bei Damenschuhen so, dass normalerweise bei Größe 41 Schluss ist. Mittlerweile gibt es aber auch Modelle, die bis Größe 42 oder
sogar 43 gehen. Eine große Ausnahme ist C&A: hier geht das Sortiment teilweise bis Größe 44. Ob hierbei bewusst auch an Männer gedacht wurde, entzieht sich
allerdings meiner Kenntnis, wobei ich nicht daran glaube.
Weiterhin gibt es verschiedene Weiten F, G und H. Der überwiegende Teil liegt im Bereich F und G, sind also schmaler geschnitten. D.h. hier sind schmale Füße,
so wie meine, eindeutig im Vorteil. Umgekehrt gibt es aber auch Lösungen für Problemfüße, d.h. extrabreite Füße oder Füße mit Hallux. Hier könnte man beispielsweise
bei Avena (*)
fündig werden.
Von der Passform her ist es aber generell so wie bei allen anderen Kleidungsstücken auch: Einige passen wie angegossen, andere dagegen drücken oder sind zu weit.
Die mögliche Annahme, dass alle Damenschuhe kleine Folterinstrumente sind, stimmt also nicht (immer).
Problematisch ist generell (wie auch bei Herrenschuhen), wenn man im Prinzip zwei verschiedene Größen benötigt. Rein gefühlsmäßig ist mein rechter Fuß eine halbe
bis eine Nummer kleiner (oder schlanker) als mein linker Fuß. Ideal wäre es daher, wenn es in Geschäften auch die Möglichkeit geben würde, zwei unterschiedliche
Größen zu kaufen. Hier helfen notfalls nur Einlegesohlen.
Gerade weil klassische Pumps nur im Zehen- und Fersenbereich gehalten werden, kann es leicht passieren, dass man beim Gehen aus dem Schuh heraus rutscht.
Zur Abhilfe werden z.B. Fersenpolster angeboten, die den Schuh hinten kleiner machen und ggf. rutschhemmend wirken sollen. Nachteil: es sieht bescheuert aus. Eine
andere Möglichkeit sind Ballenpolster, die im vorderen Bereich des Fußes in den Schuh geklebt werden. Dadurch wird der Fuß etwas angehoben und der Schuh geringfügig
kleiner. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist der zusätzliche Schutz gegen zu dünne Sohlen. Der Tragekomfort und die Passform werden verbessert. Das funktioniert
wirklich!
Die Alternative dazu stellt ein ganz einfaches Mittel dar: Watte. Gerade wenn die Füße unterschiedlich lang sind, helfen auch Fersenpolster nicht weiter, falls man
sie in beiden Schuhen einklebt. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, die Fußspitze etwas auszupolstern. Beim kürzeren Fuß kommt etwas mehr Watte zum Einsatz. Mit
etwas Glück und einigen Nachbesserungen erhält man zwei perfekt passende Schuhe. Natürlich funktioniert das nicht bei offenen Schuhen. Als weiterer Nachteil ist hierbei
der nun fehlende Spielraum der Zehen: ist schlecht für die Fußnägel.
Praktische Gründe für Damenschuhe
Ich gehe hierbei von mir persönlich aus. Ich bevorzuge für mich selbst (im täglichen Einsatz) flachere Absätze bis maximal 5 cm. Da ich einen
sehr schlanken Fuß und Größe 41 habe, ist es für mich normalerweise kein Problem, einen passenden Damenschuh zu finden. Es kommt nur darauf an, wie die Schuhe
ausfallen und wie breit sie sind. Denn genau das ist das Problem, das ich bei Herrenschuhen habe. Die meisten Modelle sind so breit geschnitten, dass ich sie
während des Gehens verlieren würde bzw. ich kann sie sogar noch zugeschnürt ausziehen.
Aus diesem Grund schaue ich hauptsächlich in der Damenabteilung nach, weil ich dort eher fündig werde. So kann es ein klassischer Pumps
oder im Prinzip jeder andere Schuh sein. Hauptsache er sieht gut aus, passt und ist bequem. Für mich persönlich sind Damenschuhe daher eine ideale
Alternative und erste Wahl.
Somit trage ich nun im Winter Damen-Stiefel mit hohem Schaft oder Stiefeletten, ansonsten meist Pumps oder Ballerinas. Der einzige, wenn auch gravierende Nachteil
im Winter sind die sehr dünnen Sohlen. Hier hat man schnell kalte Füße, aber warme Beine. Plateau-Sohlen sind daher eine gute Wahl.
Praktische Gründe (2)
Pumps mit ca. 4 cm Absatzhöhe
Beim Autofahren kann ein schlanker Damenschuh ebenfalls sinnvoll sein. Warum?
Gerade die etwas robusteren Männerschuhe sind breit. Vor allem dann, wenn sie eine überstehende Sohle haben, die rundherum dick angenäht ist. Dann ist
der Schuh gleich nochmals 1-2 cm breiter.
Viele Autos haben relativ eng beieinanderliegende Pedale. Sicherlich ist es daher bei jedem schon einmal vorgekommen, dass er am Bremspedal hängen geblieben ist
oder sogar zwei Pedale gleichzeitig betätigt hat. Dies trifft erst recht zu, wenn der Schuh besonders klobig ist, z.B. im Winter.
Mit einem entsprechend schlanken Schuh kann das nicht passieren!
Jedoch Vorsicht, ich spreche hier nicht von leichten Riemchensandalen oder Pumps bzw. anderen Schuhen mit mehr als 5 - 7 cm Absatzhöhe. So hohe Absätze halte ich
beim Autofahren für ähnlich gefährlich wie die vorher genannten breiten Latschen. Trotz einem Absatz müssen sich die Pedale problemlos vollkommen durchtreten
lassen. Bei Ballerinas oder Pumps mit max. 3 - 5 cm Absatzhöhe ist das ohne weiteres möglich.
So ein Schuh sitzt gut am Fuß, gibt ein gutes Gefühl zu den Pedalen und bleibt nirgends hängen. Für mich persönlich also ideal zum Autofahren. Es macht daher
sicherlich Sinn, ein solches Paar Schuhe im Auto liegen zu haben und bei Bedarf einen "Reifenwechsel" vorzunehmen. D.h. klobige Schuhe oder hohe Absätze aus-,
und flache Schuhe zum Fahren anziehen.
Klar, es gibt auch feine Schuhe für Männer, vorausgesetzt sie passen einem. Allerdings haben die nicht diesen "Stil", das gewisse "Feeling" und sind
eher etwas in Verbindung mit Anzügen.
Die richtige Größe finden
Ein Besucher stellte einmal die Frage nach dem Größenvergleich zwischen Damen- und Herrenschuhen. Im Prinzip sind die Größen durchaus vergleichbar
- zumindest bei mir. Aber wie immer, gibt es auch hier große Unterschiede zwischen den Herstellern.
Wer normalerweise Herrenschuhe in Größe 44 hat, trägt diese meist auch mit dickeren Baumwollsocken. Bei Damenschuhen wird mit Sicherheit nicht auf Feinstrümpfe
verzichtet. D.h. man kann gleich schon einmal eine Größe abziehen. Dann kommt es natürlich auch auf den Schnitt und die Machart an. Somit wird aus der Größe 44
im Normalfall eher 42,5 - 43,5 je nach Modell und Marke.
Was auch ganz wichtig ist: halbe Größen. Gerade wenn es auf eine gute Passform ankommt, z.B. bei Pumps, sollte man einen Hersteller mit halben Größen wählen.
Weiterhin ist zu beachten, dass es unterschiedliche Weiten gibt: F, G und H - für schmal bis weit.
Und, auch wenn man beispielsweise die Schuhgröße 7,5 bzw. 41 hat, so kann man leider nicht davon ausgehen, dass nun jeder Schuh in dieser halben
Größe passt. Tamaris (*)
fertigt meist etwas kleiner, Gabor eher normal und wieder andere Hersteller eher zu groß. Also liege ich je nach Marke auch einmal auf 7 oder 8. D.h. hier hilft
wirklich nur anprobieren.
Tamaris Pumps 1-22449-20
mit 7 cm Keilabsatz
Weitere Infos im Web
Im Internet gibt es natürlich noch weitere Seiten, die sich mit dem Thema befassen. Ein
interessanter Shop,
der einerseits Strümpfe, Strumpfhosen und Dessous verkauft, und andererseits High-Heels speziell auch für Männer im Angebot hat. Hier gibt es
Damenschuhe von Größe 35 bis 46. Hier kann wirklich jeder Mann seinen "Damenschuh" finden, egal wie groß er sein muss (wenn er denn auf High-Heels steht).
Fazit
Es gibt gute Gründe dafür, dass auch Männer Damenschuhe tragen können (und sollen). Viele Modelle sind voll alltagstauglich und eher als Unisex-Modell
zu deklarieren.
Es gibt praktische und liebhaberische Gründe. Im letzteren Fall werden die Schuhe wohl eher nur Zuhause getragen, weil sie eine zu feminine
Optik haben, wie z.B. rote Pumps mit hohem Absatz. Oder aber sie ergänzen das Outfit für den Auftritt als Frau.
Wie auch immer - jeder muss selbst wissen, ob ihm das Angebot an Schuhen in der Herrenabteilung ausreicht. Bei meinen Füßen ist das jedenfalls
nicht der Fall - ich kaufe hauptsächlich in der Damenabteilung und laufe gut damit - auch im Alltag.
Jedenfalls ist es immer wieder ein gutes Gefühl, endlich einmal wirklich passende Schuhe zu finden.
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